Kunst-Tagebuch

Fragil

bis zum 30.10.2022 im KAZ, Kulturzentrum Göttingen zu sehen

Wir zeigen Werke, die in und um das Projekt entstanden sind.

Dabei erfuhren wir, dass das Material Ton immer ein lebendiges, manchmal unberechenbares Material ist. Und die Arbeit mit ihm ist auch immer wieder durch Fragilität begleitet. Selbst wenn das Werk fertig ist, können noch beim Brennen Risse und Abplatzungen geschehen oder das Werk kann zerbrechen. Besonders  durch den experimentellen Charakter des Projektes war der Brennvorgang stets mit einem kleinen Zittern verbunden und barg manche Überraschung.

Ich denke, die ausgestellten Bilder sprechen für sich,
Katharina

Irren ist menschlich. Illustriert wird dies durch die Karte „der Turm“ aus dem Tarot. Der Turm stürzt ein und die Prinzen, die sich in Sicherheit wähnten, landen wieder auf dem Boden der Tatsachen. Egal zu welchen Höhenflügen Wissenschaft und Technologie ansetzen, am Ende sind wir sterbliche Wesen. Zerbrechlichkeit ist ein Bestandteil unseres Seins.

Wir bauen uns Konstrukte, von deren Sicherheit wir ausgehen, doch ob sie wirklich halten und bestehen werden, wissen wir erst am Ende. Vorerst müssen unsere Häuser und Paläste den Elementen standhalten. Der Widerstreit der Menschen-gemachten Bauwerke und Technologien und deren Scheitern an den Naturgewalten ist Gegenstand zahlreicher Gedichte und Kunstwerke. Wir sehen im Kino die Titanic untergehen oder erfahren in Theodor Fontanes Gedicht „Brück‘ am Tay“, von drei Hexen, die eine Eisenbahnbrücke zum Einsturz bringen wollen, dass das Gebilde von Menschenhand ‚Tand‘ sei.
Aus einer bestimmten Perspektive betrachtet scheint das Menschengemachte wirklich in Opposition zur Natur zu stehen. Wir müssen diese Phänomene nicht einmal auf physikalisch, naturwissenschaftlicher Ebene betrachten. Was ist zum Bespiel mit den Gedanken-Konstrukten, die wir im Laufe unseres Lebens aufbauen? Diese Gedankengebäude gewähren uns im Alltag Sicherheit, doch in Krisensituationen werden sie einstürzen. Dann stehen wir vor einem Scherbenhaufen. Solch eine Krise zu bestehen heißt, die Scherben wieder aufzusammeln und ein neues Konstrukt zu erstellen. Denn auch der Wille, sich nicht zu fügen, wieder und wieder der Natur zu trotzen oder sie gefügig und nutzbar zu machen, scheint tief in uns Menschen verankert zu sein.
Wir wissen um unsere eigene Zerbrechlichkeit, das macht uns Angst und wir schützen uns mit all unseren Mitteln. Wir wissen um den Tod, deshalb bauen wir Monumente und erschaffen Kunstwerke, die der Zeit trotzen sollen.
In dem Projekt wollen wir mithilfe fragiler Tongefäße genau diese Zerbrechlichkeit ausloten. Wir wollen Türme bauen und schauen, ob sie Zeit und Schwerkraft aushalten können. Wir wollen uns auch unsere eigene Fragilität vor Augen führen, uns Platz zum Irren einräumen. und wollten schauen, wann und wo die Dinge zu zerbrechen beginnen.
(Text Lisa Nossek)

Einladung zur Ausstellung

Unbeherrschbare Verwirklichung

Ein Porträt zeigt nicht nur das Gesicht eines Menschen, sondern auch seine Persönlichkeit. In diesem Projekt wollen wir gemeinsam unsere Ressourcen und Kräfte mobilisieren, um in die eigene Kreativität zurückzufinden. Die Teilnehmer hatten in diesem Projekt die Möglichkeit, sich durch Malen, Zeichnen, Plastizieren mit Ton und durch das Ausprobieren verschiedener Materialien und Techniken mit Porträts auseinanderzusetzen.

Zur Anregung bzw. als Input begleiteten  uns die Persönlichkeiten Frida Kahlo, Hannah Arendt und Greta Thunberg. Man musste diese Persönlichkeiten zuvor nicht unbedingt kennen. Alle, die interessiert waren und sich gerne künstlerisch ausdrücken wollten, waren eingeladen, teilzunehmen. Denn auch wenn der Workshop durch die Auswahl der drei Frauen eher feminin scheinen mag, war er trotzdem ausdrücklich für alle geschlechtlichen Ausrichtungen konzipiert.

Ausstellung der Werke vom 11.10.2021 – 13.04.2022 im Kulturzentrum KAZ.

Filme und Musik zu Corona von Anton Schmidt

Decaryi – Contagiar – Video

Decaryi – Recuperar – Video

Die Musik entstand aus Samples von Straßenmusik, Geräuschen aus der Umgebung und der Natur.
Die daraus entstandenen, überarbeiteten und verzerrten Klänge spiegeln meine Zeit in Portugal während des Ausbruchs des Coronavirus wieder.

Mesmositio – Decaryi – Musik

Mesmositio Decaryi Musik

Wahnsinn

Der Wahnsinn – von L. Nossek

Text: Der vielfältige Wahnsinn starrt dich an. Du schaust weg und der Wahnsinn bleibt allein. Er sieht alles – vielleicht wollte er dir nur zeigen, was Du nicht sehen willst. Was ist schon normal? Aber du willst den Wahnsinn nicht sehen und so kehrst du ihm den Rücken zu und rennst. So schnell du kannst, rennst du davon. Der Wahnsinn ist einsam und so sucht er Nähe. Er setzt sich neben den Obdachlosen, der in der Tram eine ganze Sitzreihe nur für sich hat,

weil er stinkt und wirres Zeug redet. In schlaflosen Nächten klettert er durchs Schlafzimmer und streichelt dir den Kopf. Er küsst die Verliebte, die den ganzen Tag nur aus dem Fenster schaut und der die Sehnsucht fast das Herz zerreißt. Manchmal kriecht er in dein Bier …

Säule aus Mosaik

Säule der Hoffnung

dies ist kein Projekt im „öffentlichen Sinn‘, ein Privat-Projekt sozusagen, im eigenen Garten, entstanden in der Corona-Zeit, Höhe ca. 1,50 m.

Säule der Hoffnung…. Verbindung zwischen Himmel und Erde.
Urwald/Gouache

Regenwald

Die Kleine Muk darf aus der Regenwald-Reihe, zu der bisher ca 30 Bilder gehören, mit Einwilligung der Künstlerin, die anonym bleiben möchte, ein Bild veröffentlichen. Diese Reihe startete zu Beginn des Jahres 2020, begleitete die Künstlerin durch die gesamte Corona-Zeit bis zum heutigen Tag und ist noch nicht abgeschlossen.

Kinderbild

Tiere

Dies sind kleine Kunstwerke, die von den Schwestern Ella und Mathilda, beide 5 Jahre alt, aktuell in der Corona-Zeit hergestellt wurden. Beide waren Teilnehmerinnen eines Malkurses in der Kleinen Muk.